Wednesday, March 26, 2014

Hufrehe (Laminitis) - Der Ansatz nach Dr. Strasser

von "Strasser Hoofcare New Zealand"
Übersetzung André Oude Wolbers

Hufrehe (Laminitis) – wörtlich: Entzündung der Laminae – hat epidemische Ausmaße in domestizierten Pferden angenommen. Konventionelle Ansätze tendieren dahin, sich auf entzündungsauslösende Faktoren zu konzentrieren, am häufigsten reichhaltiges Futter – z.B. Frühlingsgras. Konventionelle Behandlungen der Hufrehe reichen von Präventionen, wie z.B. Nahrungsergänzungen, die dazu dienen sollen den Enddarm zu stabilisieren, bis hin zu verschiedenen mechanischen Lösungen von denen die schädlichste das Heben/Aufrichten der Trachten und das Aufnageln von sogenannten "Orthopädischen" Hufeisen ist.

Der Strasser Ansatz

Eine Rotation des Hufbeins mit Separation (aka „Founder“) ensteht über einen langen Zeitraum. Hufrehe endet nicht immer in einer Rotation des Hufbeins mit einhergehender Separation des Knochens von der Hufkapsel. Eine Entzündung kann durch eine Vielzahl von Dingen ausgelöst werden, z.B. Futter, Chemikalien, Hormone, mechanischer Stress. In einem ansonsten gesunden Huf, und bei Entfernung des Auslösers, verursacht die Entzündung nicht notwendigerweise einen Schaden an der laminaren Verbindung. Es sind weitere, vorher schon vorhanden Konditionen notwendig, damit dieses geschieht. In einem gesunden Huf ist das Hufbein bodenparallel und der Kronrand hat eine Winkelung von 30°. In dieser Position ist die einwirkende Kraft gleichmäßig auf alle Teile des Knochens, der Hornlamellen und der Lamellenlederhaut verteilt. Doch, wenn das Hufbein gezwungen ist steiler zu stehen (z.B. durch „Wedge pads“ = Keile) wirkt das Gewicht weiter vorne, als es normalerweise sein würde und es kommt zu einer chronischen Überlastung der frontalen Lamellenlederhaut. Je steiler nun das Hufbein steht, desto mehr ist die Spitze nach unten gezogen und die Lederhaut überlastet und dies führt dann möglicherweise zur Separation des Knochens von der Hufkapsel im Zehenbereich – entweder durch die mechanischen Hebel der schnell wachsenden Trachten oder durch das allmähliche Eindrücken der Sohle durch den Druck des Hufbeins auf eben diese. Ein Pferd kann eine steile Hufstellung für einige Zeit – ohne Probleme – haben, wenn es auf weichem Untergrund steht oder beschlagen ist. Für eine Weile verhindert der Beschlag eine sichtbare Separation des Hufbeins von der Hufwand, da sich das Sohlengewölbe durch den Beschlag nicht abflachen kann. Aber: Hufeisen (genauso wie Einengungen, Vibrationen, Bewegungsmangel etc.) reduzieren die Blutversorgung, besonders im Zehenbereich. Schlecht versorgte Lamellenlederhäute sind strukturell verändert, selbst wenn der Huf nach außen hin gesund aussieht und können kein laminares Horn von guter Qualität bilden. Auch ohne die Effekte der steilen Knochenausrichtung wird die Verzahnung der empfindlichen und unempfindlichen Laminae beeinträchtigt. Die laminare Suspension (Federung) ist anfälliger für Überbelastungen und weniger in der Lage, das Gewicht des Pferdes in der Hornkapsel zu halten. Offensichtlich wird eine steile Knochenausrichtung diesen Prozess beschleunigen. Da die laminare Verbindung – mit der Zeit – immer instabiler wird, kann jede Entzündung Auslöser für eine komplette Hufbeinrotation und Separation sein.



Jede Störung des Metabolismus kann Auslöser für eine Hufrehe sein. Die Anwesenheit eines Toxins in der mangelernährten/-versorgten und geschädigten Lamellenlederhaut führt zu einem schweren, entzündlichen Respons. Wundsekret vermischt sich mit der Hornproduktion, welches in einem qualitativ schlechten Horn resultiert, dass zu schwach ist um das Gewicht des Pferdes zu tragen (besonders mit der zu steilen Knochenausrichtung) und die Lederhaut- und Hornlamellen lösen sich voneinander.

Als Resultat geht die Verbindung zwischen Hufbein und Hufwand verloren (meistens nur an der Zehe) und das Hufbein sinkt ab, auf die Sohle, wo die scharfe Frontalkante des Knochens auf die Sohlenlederhaut drückt und diese schädigt. Nun ist der am wenigsten schmerzhafte Teil der Hufe, und der Bereich, wo es noch ein wenig solide Verbindung gibt, der laterale und Trachtenbereich. Das Pferd verlagert sein Gewicht auf die Trachten und hinteren Viertel der Hufe in Form der klassischen Rehehaltung („Sägebockstellung“). Während dieses nun zu einer geringen Schmerzlinderung der Vorderhufe führt, führt es aber zu einer Überlastung der Trachtenbereiche der Vorder-und Hinterhufe, der Gelenke, Muskeln, Bänder und Sehnen des Rückens und der Hinterbeine.

Was kann getan werden?

Es ist wichtig zu verstehen, dass das Rehe-Pferd ein krankes Tier ist, aber dass dieses kein Todesurteil ist. Nachdem die Ursachen der Entzündung beseitigt sind und die Hufe gekühlt werden(ein Hufbad in kaltem Wasser ist am besten) braucht das Rehe-Pferd folgendes:

Wiederherstellung der natürlichen Hufform und Huffunktionen
Durch die Wiederherstellung eines bodenparallel ausgerichteten Hufbeins und des Hufmechanismus kann der degenerative Zyklus der chronischen Hufrehe durchbrochen werden. Wenn das Gewicht des Pferdes wieder gleichmäßig auf Hufbein, Hufkapsel, Kronrand und Lamellenlederhaut verteilt ist, kann der Schaden ausheilen und eine qualitativ gute Verbindung beginnt vom Kronrand abwärts zu wachsen.

Zirkulation
Bewegung auf ebenem, erschütterungsfreiem Boden ist wichtig um die Nährstoff – und Blutversorgung zu den geschädigten Geweben in den Hufen sicherzustellen.

Angemessene Ernährung
Die meisten Rehepatienten sind schon unterernährt und ein krankes Pferd noch hungern zu lassen ist im besten Falle kontraproduktiv.

Ganzheitliche Unterstützung
Das Herz des Pferdes, Stoffwechselorgane und die muskulär-skeletalen Strukturen stehen schon unter einer enormen Belastung. Chemikalien, wie Entzündungshemmer können mit dem natürlichen Heilungsprozess interferieren und toxische Nebenwirkungen haben.



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Wednesday, March 19, 2014

Strahlfäule beim Pferd

von Natalja Aleksandrova
Übersetzung Jennifer Bender

Bakterien und Pilzsporen sind in jedem, selbst dem gesündesten, Huf vorhanden. Normalerweise stellen sie einen wichtigen Bestandteil gesunder biologischer Prozesse zur natürlichen Formgebung des Hufes dar. So schwächen sie älteres Horn und „trimmen“ den Huf sozusagen selbst. Dies ist vor allem für Pferde mit einem feuchten und weichen Lebensraum sehr wichtig, da hier häufig Abnutzung als natürliche Selbst-Bearbeitung fehlt.

Das gesunde Gleichgewicht eines Hufes wird gestört, wenn das Pferd in einer nicht artgerechten Umgebung lebt, das heißt ohne 24 h Auslauf mit ständiger Bewegung, und wenn keine korrekte Hufpflege gewährleistet ist. Eine unphysiologische Hufform sowie geringe Bewegungsmöglichkeiten, um nur einige ursächliche Faktoren zu nennen, schränken die Blutzirkulation im Huf ein und begünstigen so die ungezügelte Vermehrung von Bakterien und Pilzsporen – was schlussendlich zur Bildung von Strahlfäule führt. („Der Keim ist nichts, das Milieu ist alles.“ Louis Pasteur)

Doch obwohl es sich seltsam anhört, aber so versuchen die Bakterien selbst in diesem Stadium, den Hufen zu helfen – indem sie überflüssiges Horn „auffressen“, welches den Hufmechanismus* blockiert und die Blutgefäße abklemmt, was wiederum die so wichtige Blutzirkulation behindert. Aufgrund des durch die eingeschränkte Durchblutung bereits aus dem Gleichgewicht geratenen Milieus im Huf, gerät dieser eigentlich physiologische Vorgang der Selbst-Bearbeitung ebenfalls außer Kontrolle. Der Stoffwechsel des Pferdes ist an diesem Punkt nicht mehr in der Lage, die überzähligen Bakterien auszuschwemmen. Dies wird durch die mangelnde Bewegung des Pferdes noch verstärkt.

Noch eine Stufe weiter infiziert die Strahlfäule lebendes Hufgewebe, das Pferd beginnt zu lahmen.

Davon abgesehen, dass die meisten Mittel gegen Strahlfäule den Hufen schaden (z.B. durch Dehydrierung und Reizung des lebenden Gewebes), nutzen diese „Wundermittel“ auch nichts, sofern die Ursache der Strahlfäule nicht behoben wird. Diese Ursachen sind nicht-artgerechte Pferdehaltung und falsche Hufbearbeitung. Womit sich der Kreis wieder schließt.... Bestenfalls kann durch den Gebrauch eines Anti-Strahlfäule-Mittels eine vorübergehende Besserung der Symptomatik erreicht werden. Doch werden die Symptome in den allermeisten Fällen wiederkehren, sobald (oder kurz nachdem) dieses Mittel abgesetzt wird.

*(Hufmechanismus, siehe: http://www.academialiberti.de/academia/viewtopic.php?f=78&t=2021)

Strahlfäule an einem beschlagenen Huf. Die gesamte Sohle ist betroffen (schwarze Substanz). Die Bakterien versuchen dem Huf zu helfen, damit dieser seinen Job machen kann. Dieser kann aufgrund des Beschlages und falscher Haltung das überflüssige Hufhorn nicht anders loswerden. Im hier vorliegenden Falle hat sich das natürliche Gleichgewicht in eine pathologische Situation verwandelt:
(Photo © Barefoot Horse Blog)




Strahlfäule eines vernachlässigten Zwanghufes. Die Blutzirkulation ist eingeschränkt durch die offensichtlich falsche Hufbearbeitung und eine ungünstige Pferdehaltung. Auch hier ist das natürliche Gleichgewicht einer pathologischen Situation gewichen:




Diesem Boxenpferd wurden soeben die Eisen abgenommen. Bemerkenswert ist die doppelte Sohle im Zehenbereich mit einer Schicht Strahlfäule dazwischen. Die Bakterien haben hier versucht, dem Huf dabei zu helfen, diese überflüssige Lage Hufhorn loszuwerden. Der Huf selbst war dazu aufgrund der Eisen und der Haltung nicht in der Lage:




Schmerzhafter mit Strahlfäule infizierter Riss eines falsch bearbeiteten Zwanghufes:




Hier wurde der komplette Strahl von der Fäulnis aufgefressen (ebenfalls ein nicht korrekt getrimmter Zwanghuf). Die Strahl-Lederhaut ist aufgrund der eingeschränkten Durchblutung nicht in der Lage genügend gesundes Strahlhorn zu produzieren:




Tiefe Strahlfäule, die bereits das lebende Hufgewebe befallen hat. Auch hier ein falsch ausgeschnittener Zwanghuf:




Strahlfäule in den seitlichen Strahlfurchen eines vernachlässigten Hufes:




Schmerzhafter infizierter Riss eines Zwanghufes:




Gesunder Vorderhuf eines Hauspferdes in der nassen Jahreszeit. Seit 6 Wochen nicht ausgeschnitten. Das gesunde Gleichgewicht ist noch vorhanden – die Bakterien helfen beim natürlichen Selbst-Bearbeitungs-Prozess:






Gesunder Hinterhuf eines Hauspferdes in nasser Jahreszeit. Frisch bearbeitet nach einer 8-wöchigen Pause. Auch hier ist das natürliche Gleichgewicht noch vorhanden. Die Bakterien helfen dem Huf bei seiner Selbst-Bearbeitung. Die Risse sind mit Dreck gefüllt, aber fäulnisfrei:





Text & images no. 2, 3, 9–12 ©N. Aleksandrova

Wednesday, January 15, 2014

Klassische Homöopathie verstehen

Natalija Aleksandrova

Die Homöopathie ist ein System der Naturmedizin, eingeführt und entwickelt vom deutschen Arzt, Samuel Hahnemann, am Ende des 18. Jahrhunderts. Der Ursprung der Krankheit liegt in einem Ungleichgewicht der Lebenskraft; die Symptome, die durch den Körper, Geist und Emotionen ausgedrückt werden, sind die Manifestation dieses Ungleichgewicht. Durch das Verständnis, dass die ganze Person - ihr Geist, Seele und Körper bei einer Krankheit betroffen ist, versucht die Homöopathie den ganzen Menschen zu behandeln. Der Fokus befindet sich nicht auf einem erkrankten Teil oder der Krankheit selbst, sondern auf der Gesamtheit des Individuums. Homöopathische Arzneimittel oder "Heilmittel" stimulieren die körpereigenen Selbstregulationsmechanismen, um den Heilungsprozess zu initiieren, wie in vielen anderen alternativen Heilungsansätzen der Fall.

Sehr oft gehen die Fachleute und Patienten (oder Eigentümer im Fall der Tiere) davon aus, dass die Symptome die eigentliche Krankheit sind und dass einfach eine Behandlung dieser Symptome der beste Weg ist, um zu heilen. Eine Symptombehandlung ist das Gleiche wie eine Notfall Öllampe im Auto auszumachen, die auf das Problem mit dem Öl im Auto hinweist. Sie können das lästige Licht nicht mehr sehen, aber das Problem - der niedrige Ölstand - bleibt. Das gleiche Prinzip gilt, wenn der Körper die Symptome der Krankheit manifestiert. Das Symptom der Krankheit ist nicht der Ursprung der Erkrankung. Homöopathie glaubt, wenn ein Mensch krank wird, ist es das Ganze erkrant: Seele, Geist und Körper. Der Ursprung der Krankheit liegt in einem Ungleichgewicht der Lebenskraft - Symptome die durch den Körper, Geist und Emotionen ausgedrückt werden, sind die Manifestation dieses Ungleichgewicht.

Heute erkennen nicht nur Homöopathen sondern auch eine wachsende Zahl von Ärzten, dass die Symptome eigentlich eine Bemühungen des Organismus sind, mit Stress oder Infektion umzugehen. Anstatt die Symptome als Zeichen der Zusammenbruch des Körpers zu sehen, sehen diese Ärzte die Symptome als Abwehrkräfte des Körpers, die zu schützen und zu heilen versuchen. (zum Beispiel Dr. Hans Selye, "The stress of Life")

Durch die Abstimmung der Symptome der aktuellen Krankheit einer Person mit den entsprechenden homöopathischen Mittel kommt die Lebenskraft wieder in Balance und die Symptome verschwinden so wie die Person heilt.



4 Prinzipien der klassischen Homöopathie

"Similia Similbus Curentur" – Das Ähnlichkeitsgesetz
In dem griechischen homoeo bedeutet "ähnlich" und pathos bedeutet "Leiden". Durch Forschung und Praxis wurden homöopathische Heilmittel auf dem Prinzip von Ähnlichkeit geprüft. Eine Substanz die Krankheit in einem gesunden Menschen produzieren kann wird verwendet, um eine heilende Reaktion bei jemandem mit einer ähnlichen Krankheit zu initiieren. Jeder Patient zeigt Symptome Körper/Geist/Seele, wenn er krank ist. Einige dieser Symptome sind häufig in diesem Krankheitsbild, andere Merkmale stammen von dem bestimmten Patienten und seinen Eigenschaften ab. Der homöopathische Heilpraktiker passt das Symptombild des Mittels mit dem Symptombild des Patienten an, mit der besonderen Aufmerksamkeit auf die Symptome, die eigen für die jeweiliges Individuum sind.

Die Einzel Abhilfe
Nur ein homöopathisches Mittel wird angewendet. Es wäre schwierig die Wirkung von mehreren homöopathischen Mitteln, die zu gleichen Zeit gegeben sind, zu beurteilen. Die Reaktion der Lebenskraft wäre unberechenbar und unklar. Obwohl Hahnemann mit diesem Ansatz experimentierte, gab er ihn als unbefriedigend auf.

Die kleine Dosis
Dies bezieht sich auf den infinitesimalen Dosis der gegebenen Medizin und der Wiederholung der Dosierung nur bei Bedarf. Medikamente die den Einzelnen in der Materie gegeben werden, verursachen häufig Nebenwirkungen. Um dieses Problem zu verringern, verwaltet ein Homöopath die kleinstmögliche Dosis, um vorteilhafte Wirkungen zu maximieren und die Nebenwirkungen zu minimieren. In höheren Potenz der homöopathischen Mittel (mit höherer Verdünnung), gibt es kein einzelnes Molekül einer bestimmten Substanz, das festgestellt werden kann, dennoch haben die Mittel immer noch die heilende Wirkung dank der Fähigkeit des Wassers sich "erinnern" zu können. Wiederholung der Dosis wird durch die Reaktion des Einzelnen auf das Heilmittel bestimmt. Unnötige Wiederholungen können die Reaktion auf das richtige Heilmittel verringern. In der Homöopathie ist weniger mehr und wir müssen lernen, viel genauer zu beobachten, um beurteilen zu können, "wann" genug ist, oder wann mehr benötigt wird. Es ist nicht wie das Geben herkömmlichen Arzneimitteldosen.

Die potenzierter Abhilfe
Homöopathische Heilmittel werden anders hergestellt, wenn auch sie aus natürlichen Stoffen wie Pflanzen, Mineralien, Tieren usw. gemacht werden. Durch einen Prozess der seriellen Verdünnung wird ein sehr verdünntes Extrakt hergestellt. Mit jedem Schritt der Verdünnung wird das Mittel geschüttelt oder verschüttelt. Der Prozess der Verschüttelung soll die dynamische Natur des Arzneimittels wecken. Der Verschüttelungsrozess trat ursprünglich auf, während der Fahrt auf dem Pferderücken zu den Patienten und war dadurch sanfter. Die mechanisierte Verschüttelung heute ist schneller und härter als das Rhythmus der Pferdes und das Leben selbst wird in einem schnelleren Tempo und auch härter gelebt. Um die Lebenskraft zu beeinflussen, muss ein ähnliches energiegeladenes, homöopathische Mittel eingesetzt werden. Auf dieser Ebene der Medizin hat jede Frequenz eine Bedeutung und das Medikament muss der Frequenz des Patienten entsprechen.

Die Bedeutung der Individualisierung

In der klassischen Homöopathie ist es möglich und daher wichtig, dass die Medizin individuell für jeden Patienten verschrieben wird.

Menschen gehen häufig davon aus, dass ihre Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Depressionen oder Schmerzen die gleichen wie von anderen Menschen sind. Sie gehen dann davon aus, dass sie das gleiche Medikament wie die anderen benötigen, um eine Besserung zu erreichen. Aber wenn man tiefer in die Gespräche mit mehreren betroffenen Personen geht, die zum Beispiel Kopfschmerzen haben, erscheinen offensichtliche Unterschiede zwischen ihnen. Eine Person hat die Schmerzen in dem vorderen Teil der Kopfes, eine andere im hinteren Teil, wieder andere hat pulsierenden Schmerz, ein anderer hat ständig stumpfe Schmerzen. Eine Person sagt, dass es bei Bewegung weh tut, ein anderer sagt, der Schmerz verschlimmert sich beim Hinlegen. Damit können wir beobachten, dass die Schmerzen eigentlich unterschiedlich bei unterschiedlichen Menschen sind.

Bei der weiteren Untersuchung entdeckt man, dass einige Patienten mit Kopfschmerzen andere begleitende Gesundheitsprobleme haben, wie Verdauungsprobleme oder Schwindel oder Halsschmerzen und noch andere Hautprobleme.

Es gibt einige homöopathische Medikamente die für bestimmte Symptome bekannt sind und dafür gegeben werden, und einige homöopathische Medikamente werden so oft für bestimmte Symptome gegeben, dass einige Leute glauben, es gibt ein bestimmtes Medikament für bestimmte Beschwerden. Jedoch ist es immer möglich, dass eine kranke Person nicht alle notwendigen Symptome hat, zu der eine häufig gegebene Medizin passt und für sie ein anderes Medikament erforderlich ist. Deshalb ist es wichtig, den Fall eines jeden Patienten sehr ausführlich zu untersuchten um in der Lage zu sein, nicht nur eine ungefähre Medizin zu geben sondern eine individuell präzise.

In dem Prozess der Suche nach der einzig angemessenen Medizin, stellt ein homöopathische Heilpraktiker viele Fragen, um idiosynkratische Eigenschaften eines Patienten zu sammeln. Neben den Fragen zu Hauptbeschwerden und kleineren Beschwerden des Patienten, sind da auch verschiedene Fragen zu körperlichen und psychischen Symptomen des Patienten, den Gefühlen, gegenwärtigem und vergangenem Leben, Informationen aus dem Leben der Eltern und vieles mehr. Allgemeine Fragen können sein: Gibt es Zeit des Tages, wenn ein Patient sich am besten oder am schlechtesten fühlt, oder wenn bestimmte Symptome auftreten? Wie beeinflussen das Wetter die Symptome? Wie beeinflussen die unterschiedliche Umgebungen den Patienten? Gibt es Lebensmittel, nach denen der Patient das besondere Bedürfnis oder welche, zu denen er eine Abneigung hat?

Und es wird nun auch in der modernen Wissenschaft akzeptiert, dass praktisch jedes Organ und Enzym des Körpers seinen eigenen Tagesrhythmus hat und die dazugehörige Tageszeit, wenn es aktiv oder inaktiv ist. Es ist auch bekannt, dass die geothermische Änderungen eine Auswirkungen auf die Chemie des Gehirns und die körperliche und psychische Zustände haben können und das die körperliche Gesundheit ohne psychische Gesundheit unmöglich ist. Es wird anerkannt, dass Heißhungerattacken oder Aversionen gegen bestimmte Mittel ein Zeichen des Stoffwechselzustände sein kann.



Das Verständnis der Heilungsprozesses in der Homöopathie

Jeder lebender Körper ist ein Organismus, der in bemerkenswert große Extreme gehen wird, um sich selbst zu schützen und zu überleben. Verschiedene Symptome die bei einer Krankheit zu beobachten sind, sind Anzeichen für diesen Prozess. Verschiedene Symptome repräsentieren unterschiedliche Ebenen der Verteidigung, die der Körper setzt in dem Bemühen, zu überleben.

Homöopathie geht im Grunde davon aus, dass jedes Lebewesen auf drei Ebenen der Erfahrung lebt: die körperliche, emotionale und geistige. Im Allgemeinen sind psychische Symptome als der tiefste Kern der Gesundheit einer Person betrachtet, emotionale Probleme haben die zweitgrößte Bedeutung und körperliche Symptome sind auf dem dritten Platz. Symptome innerhalb jeder Kategorie erstellen auch eine Art Hierarchie. Je nach Intensität, stellen einige Symptome ernsthafteren Belastungen des Abwehrsystems als andere dar.

Die meisten konventionellen Ärzte und auch viele "alternative" Praktiker beurteilen den Gesundheitszustand eines Patienten durch das Hauptsymptom des Patienten. Wenn das Symptom verschwindet, geht man in der Regel davon aus, dass ihre Therapie "funktioniert", auch wenn einige neue Symptome nun behandelt werden müssen. Sie haben nicht gelernt, die Verbindungen zwischen den verschiedenen Symptomen und dem Zustand des Patienten zu sehen.

In der Homöopathie ist es bekannt, dass ein Heilungsprozess bestimmten hierarchischen Mustern folgt. Constantin Hering, M.D. (1800–1880), war einer der ersten, der die Kenntnis davon nahm, wie die Heilung voranschreitet. Nach dem "Herings Gesetz der Heilung“ wurde zunächst festgestellt, dass der Körper versucht, Krankheit zu externalisieren – sie von der ernsthafteren inneren Strukturen in die oberflächlichen äußeren Strukturen zu verlagern. Jemand mit Asthma kann einen externen Hautausschlag als Teil des Heilungsprozesses entwickeln. Oder jemand mit Kopfschmerzen kann ein oder zwei Tage Fieber und Schwitzen als Teil seiner Genesung erfahren.

Leider behandeln die meisten herkömmliche medizinische und veterinärmedizinische Ärzte jedes Symptom als einzigartiges und unverbundenes Phänomen. Ein Hautausschlag bei Menschen wird in der Regel mit Cortison behandelt, wodurch es unterdrückt und möglicherweise Asthma Reaktivierung ausgelöst wird.

Die zweite Beobachtung war, dass die Heilung von der Oberseite des Körpers nach unten fortschreitet. So wird jemand mit Arthritis in vielen Gelenke in der Regel eine Erleichterung in den oberen Teil des Körpers vor den unteren Teilen feststellen. Ein Verständnis dieses Aspekts der Heilung hilft Homöopathen ein Heilmittel von der vorübergehenden Linderung oder Placebo-Reaktion zu unterscheiden.

Die dritte Beobachtung war, dass die Heilung in umgekehrter Reihenfolge des Auftretens der Symptome erfolgt. So werden in der Regel die jüngsten Symptome die man erfahren hat, die ersten sein, die geheilt werden. Aus diesem Grund kann ein Patient in dem Heilungsprozess die gleichen Symptome wieder erleben, die er hatte. Im Allgemeinen sind das die Symptome die unterdrückt oder nie geheilt wurden. Obwohl diese alten Symptome irritierend sein können, die Homöopathen vermeiden es sie zu unterdrücken. Normalerweise bleiben diese Symptome nicht lang, und wenn sie weg sind, erfährt der Patient eine deutlich höhere Gesundheit.

Homöopathen sind nicht die einzigen, die diese Prinzipien der Heilmittel erkannt haben. Akupunkteure haben diese Aspekt seit Tausenden von Jahren erlebt. Auch Heilpraktiker und Psychotherapeuten haben häufig festgestellt, dass ihre Patienten wieder die alten physische oder psychische Symptome in den Prozess der Heilung erfahren und einmal geheilt, sind sie nicht mehr vorhanden.